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Bei der Abschlussveranstaltung des aktuellen „TWOgether-Jahrgangs“ war auch Niedersachsen Innenminister Boris Pistorius (Mitte) mit dabei. Foto: Stadt Osnabrück, Simon Vonstein

Bei der Abschlussveranstaltung des aktuellen „TWOgether-Jahrgangs“ war auch Niedersachsen Innenminister Boris Pistorius (Mitte) mit dabei. Foto: Stadt Osnabrück, Simon Vonstein

Abschluss “TWOgether“: Projekt fördert das Verständnis zwischen den Kulturen

Manchmal wird schon eine volle Keksdose zum Fettnapf. Wer mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun hat, verhält sich nicht immer richtig – und merkt es manchmal nicht einmal. „Viele Missverständnisse kann man beseitigen.“ Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius war Gastredner bei der Abschlussveranstaltung von „TWOgether“, einem Projekt, das die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter bei der Stadt Osnabrück fördert.

Seit 2002 gibt es das Projekt bereits. Bei der Stadt Osnabrück arbeiten 300 Kolleginnen und Kollegen mit einer Zuwanderungsgeschichte. Sechs von ihnen nahmen jetzt als Teil eines Teams an „TWOgether“ teil. Ein Team besteht aus je einem deutschen Mitarbeiter und einem mit ausländischen Wurzeln; in gemeinsamen Veranstaltungen, Workshops und Exkursionen tauschen sich die Teilnehmer aus und lernen voneinander. Tandems, die sich gut verstehen, treffen sich häufig auch privat. Der aktuelle „TWOgether-Jahrgang“ hat jetzt seine Abschlusszertifikate erhalten. Schnell wurde klar: „Alle Teams kommen mehr als gut miteinander aus.“

Dabei ist es ganz leicht, in einer anderen Kultur alles falsch zu machen. Stadtbaurat Frank Otte erzählte bei der Abschlussveranstaltung, wie er in den Niederlanden bei einem netten Gespräch ständig in die übervolle Keksdose auf dem Couchtisch gegriffen hat. Was er nicht wusste: In Holland macht man das nicht. Man nimmt einen Keks und dann keinen mehr, alles andere ist unhöflich. „Vermutlich werde ich dort nie wieder eingeladen“, vermutete Frank Otte.

Auch Innenminister Boris Pistorius gab zu, er hätte wohl auch beherzt mehrfach in die Keksdose gegriffen. „Wir brauchen mehr Sensibilität für kulturbedingte Unterschiede“, forderte der Innenminister. „Das gegenseitige Verstehen ist die Grundlage für gutes Zusammenleben.“ Er selbst habe in Gesprächen gelernt, dass viele Zugewanderte sich scheuen, zum Beispiel in die Freiwillige Feuerwehr einzutreten, weil sie keine Uniform tragen möchten. „Uniformen haben nicht in allen Ländern so einen guten Ruf wie bei uns.“

Verwaltungen können und wollen aber nicht auf die Kompetenz der Migranten verzichten. „Jobs im öffentlichen Dienst sind attraktiv“, betonte Pistorius, „aber der Wettbewerb um die besten Köpfe wird härter.“ Gleichzeitig wird die Gesellschaft vielfältiger. „Darauf stellen wir uns ein. Wir richten unser Verhalten so aus, dass die gegenseitige Akzeptanz wächst und es weniger Missverständnisse gibt.“

Ein TWOgether-Tandem, das sich jetzt mehr als ein halbes Jahr aufeinander eingelassen hat, bestand aus Birgit Rademacher vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz und Elvan Cat, die im Jobcenter arbeitet. „Wir waren uns sofort sympathisch und hatten eine tolle gemeinsame Reise.“ Sabine Steinkamp, die im Seniorenbüro tätig ist, hat von Ersin Ekicibel nicht nur erfahren, was Menschen, die aus anderen Kulturen kommen, bewegt, wenn sie älter werden. „Ich hatte endlich auch mal die Gelegenheit alle möglichen Fragen zu stellen. Zum Beispiel, wer in türkischen Familien tatsächlich die Hosen anhat, der Mann oder die Frau.“ Die Antwort ist ganz einfach, warf Ersin Ekicibel lachend ein. „Das ist so wie bei den Deutschen auch.“